Alle halbe Jahr die gleichen Fragen. Wie muss ich an der Uhr drehen? Ist die Nacht kurz oder lang. Wird alles besser? Was ist mit Müsli und Chilli?
Mit der Zeitumstellung auf die Sommerzeit ist es halb so wild. Merke Dir einfach: " Du bist zu spät".
Falls Du zu denen gehörst, die ihren Tag in Stunden und Zeiten unterteilen, dann rate ich Dir, direkt nach dem Aufstehen Dein Mittagessen einzunehmen und anschließend gleich in die Mittagsruhe überzugehen. Dann müsstest Du mit Deinem Tagesablauf in der Sommerzeit angekommen sein.
Falls Du mehr aus dem Bauch lebst; nimm ein paar Schritte anlauf und spring in die Sommerzeit:
Intro
Es war irgendwann in der Abizeit, als mein Mathelehrer ins Klassenzimmer trat und verkündete, daß wir uns in den nächsten Stunden mit der Berechnung der Entfernung zweier gedachter Ebenen im Raum beschäftigen würden.
Mir war sofort klar, dass wir scheinbar nicht im gleichen Sonnensystem lebten und dass sich unsere Wege bald trennen würden. Trotzdem dauerten unsere unwirklichen Zusammenkünfte zur Behebung irrealer Schwierigkeiten noch bis zum Ende meiner aktiven Schullaufbahn. Aufgrund mangelner begreifbarer Themen blieb mein einziger geistreicher Beitrag im letzten Schulhalbjahr die Frage, ob ich nicht den Unterricht verlassen könne, da ich mich die Vorbereitung der Abi-Klausur nicht beträfe (ich nix Mathe im Abi). Wenigstens dieses eine Mal hatte er am Inhalt meiner Wortmeldung nichts auszusetzen. -
Viele Jahre später ist mir zwar keine gedachte Ebene mehr begegnet (wahrscheinlich weil ich überwiegend an andere Dinge denke), aber bei alle dem, was mir seit der Schulzeit begegnet ist, befürchte ich, dass mein Mathe-Lehrer damals bereits Einblicke in Galaxien und verborgene Lebenswüsten hatte, die ich bis heute nur erahne.
Samstag, 29. März 2008
Freitag, 21. März 2008
Supermarkt
Das schöne an unserem Viertel ist, dass man häufiger mal ein bekanntes Gesicht auf der Straße trifft. Ich habe mich früher immer gefragt, warum bei uns zu Hause meine Mutter von der Bäckerin bis zur Apothekerin alle persönlich kennt. Heute weiß ich, dass man einfach nur lange genug in der gleichen Ecke wohnen muss und schon trifft man die Kassiererin seines Vertrauens auf dem Stadtteilfest, den Gastwirt seines Vertrauens beim Gassi gehen mit dem Hund und die Sauna Aufschließerin des Vertrauens (gibt es dafür eine Fachbezeichnung?) beim örtlichen Weihnachtsmarkt. Neulich verquatschte ich mich mit einem Bekannten im Supermarkt, der vor wenigen Tagen erst einen Mietvertrag für eine Wohnung in unserem Viertel unterschrieben hatte. Der schimpfte zunächst umfassend auf das angrenzende Kneipenviertel, in dem es seiner Meinung nach seit Jahren bergab geht. Gleichzeitig prophezeite er auch dem unsrigen Kiez den baldigen Untergang, angesichts der zunehmenden Gefahr durch Kommerz und Bierflaschen rumschmeißender Rowdys, die sich durch ein unnötig wachsendes Szeneleben angezogen fühlen könnten. Schließlich faste er den Charme unseres Stadtteils beispielhaft damit zusammen, dass er auf bereits erwähntes Fest verwies, bei dem die Leute 3 Tage becherten, wie die Raben, ohne dass auch nur 1 mal die Polizei auflaufen musste. Gut haben wir es, das Leben kann so einfach sein.
Erwähntes Stadtteilfest überzeugt übrigens, wie unser Viertel insgesamt, durch seine Bürgernähe. Das kam mir jedenfalls so vor, als eine Musikbühne in unmittelbarer nähe unseres Schlafzimmerfensters aufgebaut wurde. Im Glauben an hochwertige Fenster bettete ich mein Haupt in guter Hoffnung, trotz feiernder Meute auf den Straßen zur Ruhe zu kommen. So ca. zur Geisterstunde fing plötzlich jemand an zu schreien. Erst dachte ich, eine wilde Verfolgung hätte auf der Straße eingesetzt. Das friedliche Fest wurde aber lediglich durch eine Metalband erfrischt und erst nach mehrfachem kontrollieren wurde mir klar, dass die Band nicht bei uns auf der Bettkannte spielte und tatsächlich alle Fenster der Wohnung verschlossen waren. Nach mehreren glücklosen Versuchen, dem Gefühl Herr zu werden, jemand stehe direkt neben mir und brüllt mir ins Ohr, entschied ich mich für eine kleine Nachtgymnastik, wuchtete die 1,6m breite Matratze ins Kinderzimmer. Auch hier war der Sound/Lärm noch beachtlich, aber wahrscheinlich war ich so erschöpft vom Matratze schleppen, dass ich irgendwann einschlief.
Erwähntes Stadtteilfest überzeugt übrigens, wie unser Viertel insgesamt, durch seine Bürgernähe. Das kam mir jedenfalls so vor, als eine Musikbühne in unmittelbarer nähe unseres Schlafzimmerfensters aufgebaut wurde. Im Glauben an hochwertige Fenster bettete ich mein Haupt in guter Hoffnung, trotz feiernder Meute auf den Straßen zur Ruhe zu kommen. So ca. zur Geisterstunde fing plötzlich jemand an zu schreien. Erst dachte ich, eine wilde Verfolgung hätte auf der Straße eingesetzt. Das friedliche Fest wurde aber lediglich durch eine Metalband erfrischt und erst nach mehrfachem kontrollieren wurde mir klar, dass die Band nicht bei uns auf der Bettkannte spielte und tatsächlich alle Fenster der Wohnung verschlossen waren. Nach mehreren glücklosen Versuchen, dem Gefühl Herr zu werden, jemand stehe direkt neben mir und brüllt mir ins Ohr, entschied ich mich für eine kleine Nachtgymnastik, wuchtete die 1,6m breite Matratze ins Kinderzimmer. Auch hier war der Sound/Lärm noch beachtlich, aber wahrscheinlich war ich so erschöpft vom Matratze schleppen, dass ich irgendwann einschlief.
Montag, 17. März 2008
Endlich abnehmen
Schlimm genug, dass wir nun schon in der wöchentlichen Kneipenrunde über solche Zeitschriften reden. Aber nachdem ich meine Kurzzichtigkeit im vollen Ausmaß bekannt hatte, riet man mir doch tatsächlich, mal in der Apotheken-Rundschau den Artikel über das Lasern zu lesen. Als ich Wochen später mal in einer Apotheke was besorgte, viel mir der heiße Tipp wieder ein. Leider bekam ich bereits die Folgeausgabe in die Hand gedrückt, wo es um das Abnehmen und Diäten ging. Meine sichtliche Enttäuschung wurde von der Verkäuferin mit dem Vermerk gelindert, dass auch das Thema Diäten interessant sein kann. Finde ich eigentlich nicht, außer mes handelt sich um Fitmacher der speziellen Sorte:
P.S.: Die Hausschuhe sind tatsächlich warm (siehe letzter Eintrag).
P.S.: Die Hausschuhe sind tatsächlich warm (siehe letzter Eintrag).
Samstag, 8. März 2008
Alterserscheinungen
Ich weiß nicht, was es ist, aber es kam schleichend. Es fing damit an, dass ich mir Einlegesohlen für meine Winterschuhe kaufte. Solche mit Fell, gegen die Kälte. Weil sich meine Füße häufig wie Eisklumpen anfühlten, wenn ich durch die neue deutsche Kälte des Winters lief. Kein Schnee, kein Licht, kein Spaß, aber Kälte. Dann ging das mit der Heizung los. Immer häufiger musste ich auf 2 stellen, später auf 3. Die Hütte wollte nicht warm werden, bzw. die Wärme nicht an mich weitergeben. Und nun das. Mit jungen 31 Jahren stehe ich im Schuhgeschäft und verlange nach warmen Hausschuhen. Es ist bereits der dritte Schuhladen des Tages. Trotz besseren Wissens hat es mich erst in die Billiggeschäfte verschlagen, da wo Schuhe noch aus Recyclingpapier und Kleister gemacht werden. Oder aus Vollgummi. Aber schließlich hatte es mich ja zum Schuhkauf getrieben, weil ich solche totalplaste Exemplare besaß, mit denen man sich fühlte, als würde man barfuß durch die Wohnung laufen. Also nicht bezogen auf den Komfort, sondern auf die Temperatur. Naja, nun sitze ich mit drei rechten Schuhen aus der Auslage auf einem Hocker im Geschäft und weiß nicht so recht, was ich tun soll. Also schildere ich der Verkäuferin mein Problem, teile mit, dass ich in meinen Hausschuhen friere aber auch gleichzeitig schwitze. Ich komme mir dabei ein wenig vor, wie ein Senior, der im Altenheim der Pflegerin berichtet, dass er vom Essen gleichzeitig Verstopfung und Durchfall bekommt. - Die Verkäuferin weiß da so recht auch keinen Rat, meint aber alle ausgewählten Schuhe sind schön warm. Ist bei den Preisen auch zu hoffen. Der eine Schuh sei nicht ganz so modisch, gibt sie noch preis. Na da hat sie mal nicht übertrieben. Der ist ungefähr so modisch, dass ich damit am Fuß keinen mehr nach Hause einladen kann, ohne mich zu schämen. Aber darauf kommt es heute nicht an, schließlich kann ich auch keinen mehr einladen, wenn ich erst einmal in meinen Plastikhausschuhen erfroren bin. Trotzdem entscheide ich mich für eine stylischere Variante. Der Tipp der Bedienung, man könne da einfacher reinschlüpfen, hat mich schließlich überzeugt. Wenn ich schon ein Frostempfinden eines 92 Jährigen an den Tag lege, sollte ich auch demnächst damit rechnen, ein Schuhmodel nicht mehr unfallfrei an den Fuß zu bekommen, dass mit Reißverschluss funktioniert. Die steifen Gelenke und so. Und so erwerbe ich erstmals in meinem Leben Hausschuhe für 24,95€. Nicht zu fassen, dafür habe ich bisher immer eine komplette Winterkollektion gekauft. Aber da war ich ja auch noch nicht 92.
Sonntag, 2. März 2008
Freitag, 22. Februar 2008
Berlin
Als ich den Bahnhof durch den Hinterausgang verließ, kam ich mir kurzzeitig wie auf dem Basar vor. Autos reihten sich wie Verkaufsstände aneinander, Menschen schauten sich um, kamen ins Gespräch. Es wurde genickt, Kopf geschüttelt, losgefahren, angekommen. Ohne Zweifel war ich nicht der einzige, der sich an diesem Parkplatz mit seiner Mitfahrgelegenheit verabredet hatte. Nach ein paar Minuten war das bunte Treiben vorbei und außer mir standen nur noch 3 weitere Personen etwas verloren in der Gegend herum. Wie sich raus stellte, warteten wir alle auf den gleichen Fahrer, der auf Anfrage mitteilte, in 5 Minuten vor Ort zu sein. Eine halbe Stunde später war er dann auch schon da. Mit dem Beifahrer vertiefte er sich sogleich in ein ausführliches Gespräch über die arabische Welt (seine Heimat), wobei er mit der linken Hand lenkte und mit der rechten Hand wild gestikulierend seine Worte ausmalte. Folgerichtig eierte das Auto in unregelmäßigen Abfolgen um den Mittelstreifen der Autobahn, was unseren Fahrer nicht im Geringsten störte. Nachdem das Thema Zielpunkte in Berlin schnell ein Ende in der Feststellung fand, dass sich keiner in Berlin auskannte und es im Auto auch keine Karte gab, entschwand er mit dem Beifahrer gedanklich wieder in den arabischen Mittelmeerraum. Schließlich steuerten wir einfach eine S-Bahn Station an, wo mir eine kompetente Fahrkartenverkäuferin bestätigte, dass ich mich immerhin schon im Ostteil der Stadt befand. Ca. 30 Minuten Später hatte ich das Haus meiner Bekannten erreicht.
Nachdem ich dort meinen Freund eingesammelt hatte, ging es zum Stadion. Die S-Bahn Fahrt verlief weit weniger spektakulär. Außer einem jungen Musiker, der uns in der Bahn ein Lied über Hertha BSC zum Besten gab und anschließend seine CD für 2€ verkaufte, verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle. Die Vorfreude auf das Spiel hielt sich noch in Grenzen, da Spiele zwischen Berlin und Bielefeld im Olympiastadion scheinbar in ein festgelegtes Schema gepresst sind und daher auch stets den gleichen Verlauf nehmen. Grundsätzlich ist es immer kalt, Bielefeld braucht dringend Punkte (wehe einer sagt, was ihm zu diesem Satz einfällt) und Hertha muss sich stets aus einer latenten Krise befreien. Das Spiel erreicht in der Regel die Klasse und Geschwindigkeit einer Bowlingkugel im Ruhestand und am Ende schießt Hertha meist ein Tor mehr als gewünscht. In diesem Fall war das Tor mehr das einzige, das überhaupt geschossen wurde. Ungünstiger Weise fiel es in der 92 Minute, als letzte Aktion des Spiels. Nächstes Mal beschäftige ich mich lieber mit der Bowlingkugel.
Das Highlight des Tages musste also an anderer Stelle gefunden werden und ließ gar nicht lange auf sich warten. Als wir in einer Dönerbude zwischen mehreren Herren, die nicht so aussahen, als währen sie erst zum Abendessen eingetroffen, unsere Mahlzeit einnahmen, kam eine ältere Frau aufgeregt herein gelaufen. Unter reger Anteilnahme berichtete sie, dass irgendwer oder irgendwas hinter ihre Schrankwand gefallen wäre und nun starke Männer benötigt würden, um die Möbelteile vorzuziehen. Zur Erleichterung aller stellte sich heraus, dass nicht der Mann oder die Tochter, sondern das Haustier (irgendein Vogel) hinter dem Wohnzimmermobiliar verloren gegangen war. Die Herren der Schöpfung folgten ihr widerwillig und wurden auch nicht mehr in der Bude gesichtet. Getoppt wurde diese Szene nur noch von dem Mann, der beim abendlichen Cure-Konzert 3 Plätze neben mir saß. Er sah meiner Meinung nach wie ein entfernter Bruder vom Pur-Sänger aus, konnte aber zu meinem Erstaunen das fast 3,5 stündige Programm komplett mitsingen. Die durchaus beängstigende Frage, ob es irgendwelche Verbindungen zwischen Cure und Pur gibt, konnte ich nach allem, was an diesem Tag geschehen war, nicht mehr klären. Aber es reicht mir schon zu wissen, dass man einhändig über die Autobahn fahren kann, dass sich gewisse Fußballspiele jedes Jahr mit fast identischem Ablauf wiederholen und dass Vögel hinter Schrankwände fallen können.
Nachdem ich dort meinen Freund eingesammelt hatte, ging es zum Stadion. Die S-Bahn Fahrt verlief weit weniger spektakulär. Außer einem jungen Musiker, der uns in der Bahn ein Lied über Hertha BSC zum Besten gab und anschließend seine CD für 2€ verkaufte, verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle. Die Vorfreude auf das Spiel hielt sich noch in Grenzen, da Spiele zwischen Berlin und Bielefeld im Olympiastadion scheinbar in ein festgelegtes Schema gepresst sind und daher auch stets den gleichen Verlauf nehmen. Grundsätzlich ist es immer kalt, Bielefeld braucht dringend Punkte (wehe einer sagt, was ihm zu diesem Satz einfällt) und Hertha muss sich stets aus einer latenten Krise befreien. Das Spiel erreicht in der Regel die Klasse und Geschwindigkeit einer Bowlingkugel im Ruhestand und am Ende schießt Hertha meist ein Tor mehr als gewünscht. In diesem Fall war das Tor mehr das einzige, das überhaupt geschossen wurde. Ungünstiger Weise fiel es in der 92 Minute, als letzte Aktion des Spiels. Nächstes Mal beschäftige ich mich lieber mit der Bowlingkugel.
Das Highlight des Tages musste also an anderer Stelle gefunden werden und ließ gar nicht lange auf sich warten. Als wir in einer Dönerbude zwischen mehreren Herren, die nicht so aussahen, als währen sie erst zum Abendessen eingetroffen, unsere Mahlzeit einnahmen, kam eine ältere Frau aufgeregt herein gelaufen. Unter reger Anteilnahme berichtete sie, dass irgendwer oder irgendwas hinter ihre Schrankwand gefallen wäre und nun starke Männer benötigt würden, um die Möbelteile vorzuziehen. Zur Erleichterung aller stellte sich heraus, dass nicht der Mann oder die Tochter, sondern das Haustier (irgendein Vogel) hinter dem Wohnzimmermobiliar verloren gegangen war. Die Herren der Schöpfung folgten ihr widerwillig und wurden auch nicht mehr in der Bude gesichtet. Getoppt wurde diese Szene nur noch von dem Mann, der beim abendlichen Cure-Konzert 3 Plätze neben mir saß. Er sah meiner Meinung nach wie ein entfernter Bruder vom Pur-Sänger aus, konnte aber zu meinem Erstaunen das fast 3,5 stündige Programm komplett mitsingen. Die durchaus beängstigende Frage, ob es irgendwelche Verbindungen zwischen Cure und Pur gibt, konnte ich nach allem, was an diesem Tag geschehen war, nicht mehr klären. Aber es reicht mir schon zu wissen, dass man einhändig über die Autobahn fahren kann, dass sich gewisse Fußballspiele jedes Jahr mit fast identischem Ablauf wiederholen und dass Vögel hinter Schrankwände fallen können.
Freitag, 18. Januar 2008
Abonnieren
Posts (Atom)